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Ausbildung zur Tagesmutter: Qualität statt Quantität

Aufgrund der Gesetzesänderung und dem damit verbundenen Recht auf Betreuung für die Kleinsten, ist die Ausbildung von Tagesmüttern für viele Städte und Gemeinden eine der wichtigsten Aufgaben dieses Jahres. Dabei sollte aber auch nicht vergessen werden, dass es nicht nur auf Masse, sondern auch auf Klasse ankommt. Dies hat sich die kleine Gemeinde Bersenbrück zu Herzen genommen. Das zuständige Familienservicebüro legt großen Wert auf die Weiterbildung von Tagesmüttern- und Vätern. Dafür wurde ein „Qualitätszirkel“ eingerichtet. Hier lernen Tagesmütter begleitend zu ihrer Arbeit, zum Beispiel wichtige Grundlagen der Hirnforschung, deren Erkenntnisse umgesetzt, erstaunliche Lernerfolge bei Kindern ermöglichen. So fand für Tagesmütter in Bersenbrück beispielsweise ein Vortrag der Dipl.-Pädagogin Bärbel Kruthaup von der Bildungsagentur Dammer Berge, über das Thema: „Wie lernen Kinder? Grundlagen der Lern- und Hirnforschung“ statt. Das Wichtigste, was alle Eltern und Tagesmütter beachten sollten ist, dass Kindern das Bedürfnis Neues zu lernen angeboren ist. Die Aufgabe der Erzieher ist es, ihnen diese Lust am Lernen zu erhalten. Doch wie alle Eltern wissen, klingt das einfacher, als es oftmals ist. Darum lernen Tagesmütter in Bersenbrück auch verschiedene Möglichkeiten, mit denen sich die Motivation der Kinder fördern lässt. Es wäre wünschenswert, dass auch andere Städte und Gemeinden, sich ähnlich wie die Bersenbrücker, für mehr Qualität in der Kinderbetreuung engagieren.

Die Grundqualifizierung für Tagesmütter – der Inhalt

Eine Erlaubnis zur Kindertagespflege wird nur erstellt, wenn ein Nachweis über einen qualifizierenden Lehrgang vorliegt. Dieser wird vom Bundesministerium für Familien, Kinder und Senioren gefordert und finanziell gefördert. Diese Lehrgang kann entweder direkt beim zuständigen Jugendamt, einem Tageselternverein, der Volkshochschule, oder einer anderen Erwachsenenbildungseinrichtung belegt werden. Der Inhalt der Seminare kann im Handbuch für Kindertagespfleg eingesehen werden. Behandelt wird:

  • Eingewöhnungsphase
  • schwierige Erziehungssituationen in der Kindertagespflege
  • Bildungsauftrag
  • Tageskinder – eigene Kinder der Tagesmutter
  • Erziehungspartnerschaft mit Eltern
  • Beruf Tagesmutter
  • Rechtliche und finanzielle Grundlagen der Kindertagespflege
  • Vernetzung und Kooperation

Aufbauend auf dieser Grundqualifizierung werden Fortbildungskurse angeboten. Darin wird stärker auf die geistige Förderung von Vorschulkindern eingegangen, aber auch auch die notwendige Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Eltern und die Arbeitsbedingungen, unter denen Tagesmütter arbeiten und wie diese zu optimieren sind.