Noch zu viele Hürden für Tagesmütter

In den vergangenen Jahren wurden die bürokratischen Hürden für Frauen, die als Tagesmütter Kinder betreuen wollten immer höher. Auch der Zeitaufwand für die Aus- und Weiterbildung, deren Wichtigkeit nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, steht schon lange in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zu den gezahlten Löhnen. Angesichts der mangelndes Kindergartenplätze bemühen sich immer mehr Kommunen, den Einstieg in den Beruf der Tagesmutter zu erleichtern. Die Stadtverwaltung von Rödermark plant jetzt, gemeinsam mit Mitarbeitern des Kinderschutzbundes, dem entgegen zu steuern. Zuerst wurde die Bezahlung neu geregelt, um diesen wichtigen Beruf wieder attraktiver zu machen. Auch die Vermittlung von Tagesmüttern unterstützt die Stadt mit jährlich 18.000 Euro. Ein Vorteil für interessierte Arbeitssuchende ist auch, dass nicht nur junge Mütter, sondern auch ältere und erfahrenere Frauen und Männer hier eine gute Chance auf eine neue berufliche Entwicklung haben. Positiv für die Eltern die auf die Hilfe von Tagesmüttern zurück greifen ist deren Flexibilität, die häufig wesentlich größer als die eines Kindergartens oder einer Kindergrippe ist. Allerdings hat der Einsatz von Tagesmüttern für sie auch Nachteile. So werden beispielsweise in Mannheim oft Tagesmütter vermittelt, wenn nicht genug Grippenplätze zur Verfügung stehen. Leider kostet diese Betreuung die Eltern bei gleicher Betreuungszeit doppelt so viel Geld, wie ein regulärer Krippenplatz. Hier wäre die Gemeinde- oder Stadtverwaltung in die Pflicht zu nehmen, die nicht einfach das neue Gesetz umgehen kann, indem sie den Eltern zusätzliche Kosten aufbürdet, nur weil die Stadt nicht in der Lage ist, den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Ein weiterer Versuch sich der Verantwortung zu entziehen, ist die Schaffung von Krippen- und Kitaplätzen, deren angebotene Öffnungszeiten nicht mit den Erfordernissen unserer heutigen Arbeitswelt übereinstimmen. Damit versuchen die Behörden die geforderten Quoten zu erfüllen, ohne ausreichend Geld für eine Betreuung zu den notwendigen Arbeitszeiten der Eltern bereit zu stellen. Nach Inkraftreten des neuen Betreuungsgesetzes 2012, werden diese Mankos aber vermutlich schnell von klagenden Betroffenen gelöst werden.