Zertifikate für Tagesmütter

Der Trend seine Kinder privat betreuen zu lassen nimmt immer mehr zu. Dabei legen die meisten Eltern mehr Wert auf eine nachweisbare Qualifikation der Betreuer. Seit 2005 sieht das Bayrische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz die Vergabe von Zertifikaten für Tagesmütter vor, die ihnen ihre Fähigkeiten bescheinigen. Als qualifiziert gilt automatisch, wer entweder eine Ausbildung als Erzieher, Pfleger oder Krankenschwester hat. Quereinsteiger können Qualifikationskurse absolvieren. Diese werden zum Beispiel von den Volkshochschulen, oder in Bayern auch vom Amt für Jugend- und Familie angeboten. Da es mittlerweile auch staatliche Zuschüsse für Tagesmütter gibt, können sich immer öfter auch Familien der Mittelschicht, denen bisher die Tagesmutter nicht vom Sozialamt bezahlt wurde und die sich die hohen Preise gut ausgebildeter Betreuer allein nicht leisten können, auf die Hilfe bei der Kinderbetreuung zurück greifen. Nach Berechnung des bayrischen Amtes für Jugend- und Familie kosten drei bis vier Betreuungsstunden pro Tag die Familien rund 135 Euro pro Monat. Für Eltern die eine normale 40 Stunden-Woche haben verdreifacht sich der Preis aber schnell, wenn die Fahrtzeiten von und zur Arbeitsstelle mit berechnet werden. Und bei daraus entstehenden vierhundert Euro monatlich kann nicht mehr von angemessenen Kosten gesprochen werden. Wenn die Behörden nicht einen größeren Anteil an der Lohnkosten übernehmen müssen sie, wie in einigen Gemeinden bereits erfolgreich getestet, die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, in denen eine gleichzeitige Betreuung mehrerer Kinder möglich ist.