Immer seltener können Eltern für die Betreuung ihres Nachwuchses auf die Großeltern zurück greifen, da diese heutzutage oft selber noch arbeiten, oder zu weit entfernt wohnen. Kindergärten und Grippen haben oft nicht genügend Kapazität, um der Nachfrage gerecht zu werden. Deshalb ist es für viele Eltern wichtig, eine Anlaufstelle zu haben, wo sie sich über qualifizierte Betreuungsangebote informieren können. Viele Städte bieten bereits eine solche zentrale Informationsmöglichkeit an. Dort können sich Tagesmütter registrieren lassen, die über eine Ausbildung oder äquivalente Erfahrungen verfügen. Eltern wiederum können angeben, worauf sie bei einer Tagesmutter Wert legen und für welche Zeiten sie gebraucht wird. Gerade für kleinere Kinder wird oft statt einer Tagesmutter, die bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreuen darf, eine Kinderfrau gesucht. Diese arbeitet im Haushalt der Familie und übernimmt oft auch die Fahrten der Kinder zu verschiedenen Kursen, oder die Hausaufgabenbetreuung. Außerdem bieten diese Anlaufstellen der Behörden auch alle notwendigen Informationen über mögliche finanziellen Zuschüsse und die rechtliche Grundlage einer solchen Beschäftigung.
Archiv des Autors: Alex
Informationen zur Tagesmutter-Ausbildung
Nachdem das „Aktionsprogramm Kindertagespflege“ von Bund und der Europäischen Union gefördert wird, entwickeln immer mehr Städte bessere Perspektiven für Tagesmütter- und Väter. Das Hauptziel dabei ist es, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erreichen. Informationen und Tipps können sich Interessierte in den meisten Rathäusern holen. Dort erfahren sie alles zum Thema Ausbildung, Rechtsgrundlage und welche Förderungen die jeweilige Stadt oder Gemeinde anbietet. Vorbedingung für eine Ausbildung zur Tagesmutter- oder Vater ist mindestens ein Hauptschulabschluss und Erfahrung sowie Freude am Umgang mit Kindern. Auch Termine und Lehrpläne für die angebotenen Lehrgänge können in den Gemeindeverwaltungen erfragt werden.
Zertifikate für Tagesmütter
Der Trend seine Kinder privat betreuen zu lassen nimmt immer mehr zu. Dabei legen die meisten Eltern mehr Wert auf eine nachweisbare Qualifikation der Betreuer. Seit 2005 sieht das Bayrische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz die Vergabe von Zertifikaten für Tagesmütter vor, die ihnen ihre Fähigkeiten bescheinigen. Als qualifiziert gilt automatisch, wer entweder eine Ausbildung als Erzieher, Pfleger oder Krankenschwester hat. Quereinsteiger können Qualifikationskurse absolvieren. Diese werden zum Beispiel von den Volkshochschulen, oder in Bayern auch vom Amt für Jugend- und Familie angeboten. Da es mittlerweile auch staatliche Zuschüsse für Tagesmütter gibt, können sich immer öfter auch Familien der Mittelschicht, denen bisher die Tagesmutter nicht vom Sozialamt bezahlt wurde und die sich die hohen Preise gut ausgebildeter Betreuer allein nicht leisten können, auf die Hilfe bei der Kinderbetreuung zurück greifen. Nach Berechnung des bayrischen Amtes für Jugend- und Familie kosten drei bis vier Betreuungsstunden pro Tag die Familien rund 135 Euro pro Monat. Für Eltern die eine normale 40 Stunden-Woche haben verdreifacht sich der Preis aber schnell, wenn die Fahrtzeiten von und zur Arbeitsstelle mit berechnet werden. Und bei daraus entstehenden vierhundert Euro monatlich kann nicht mehr von angemessenen Kosten gesprochen werden. Wenn die Behörden nicht einen größeren Anteil an der Lohnkosten übernehmen müssen sie, wie in einigen Gemeinden bereits erfolgreich getestet, die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, in denen eine gleichzeitige Betreuung mehrerer Kinder möglich ist.
Noch zu viele Hürden für Tagesmütter
In den vergangenen Jahren wurden die bürokratischen Hürden für Frauen, die als Tagesmütter Kinder betreuen wollten immer höher. Auch der Zeitaufwand für die Aus- und Weiterbildung, deren Wichtigkeit nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, steht schon lange in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zu den gezahlten Löhnen. Angesichts der mangelndes Kindergartenplätze bemühen sich immer mehr Kommunen, den Einstieg in den Beruf der Tagesmutter zu erleichtern. Die Stadtverwaltung von Rödermark plant jetzt, gemeinsam mit Mitarbeitern des Kinderschutzbundes, dem entgegen zu steuern. Zuerst wurde die Bezahlung neu geregelt, um diesen wichtigen Beruf wieder attraktiver zu machen. Auch die Vermittlung von Tagesmüttern unterstützt die Stadt mit jährlich 18.000 Euro. Ein Vorteil für interessierte Arbeitssuchende ist auch, dass nicht nur junge Mütter, sondern auch ältere und erfahrenere Frauen und Männer hier eine gute Chance auf eine neue berufliche Entwicklung haben. Positiv für die Eltern die auf die Hilfe von Tagesmüttern zurück greifen ist deren Flexibilität, die häufig wesentlich größer als die eines Kindergartens oder einer Kindergrippe ist. Allerdings hat der Einsatz von Tagesmüttern für sie auch Nachteile. So werden beispielsweise in Mannheim oft Tagesmütter vermittelt, wenn nicht genug Grippenplätze zur Verfügung stehen. Leider kostet diese Betreuung die Eltern bei gleicher Betreuungszeit doppelt so viel Geld, wie ein regulärer Krippenplatz. Hier wäre die Gemeinde- oder Stadtverwaltung in die Pflicht zu nehmen, die nicht einfach das neue Gesetz umgehen kann, indem sie den Eltern zusätzliche Kosten aufbürdet, nur weil die Stadt nicht in der Lage ist, den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Ein weiterer Versuch sich der Verantwortung zu entziehen, ist die Schaffung von Krippen- und Kitaplätzen, deren angebotene Öffnungszeiten nicht mit den Erfordernissen unserer heutigen Arbeitswelt übereinstimmen. Damit versuchen die Behörden die geforderten Quoten zu erfüllen, ohne ausreichend Geld für eine Betreuung zu den notwendigen Arbeitszeiten der Eltern bereit zu stellen. Nach Inkraftreten des neuen Betreuungsgesetzes 2012, werden diese Mankos aber vermutlich schnell von klagenden Betroffenen gelöst werden.
Tagesmutter – Beruf mit Zukunft?
Für die Kommunen werden Tagesmütter immer wichtiger. Aber das ist auch eine große Chance für Diejenigen, die schon Erfahrungen in dem Bereich haben, oder gern mit Kindern arbeiten würden. Immer häufiger besteht auch die Möglichkeit, in von den Kommunen zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten zu arbeiten. Für eine engere Zusammenarbeit mit den Verwaltungen der Gemeinden, besteht aber auch die Pflicht, seine Qualifikation nachweisen zu können. Dafür wird auch viel getan. In fast allen Bundesländern werden über die Volkshochschule, oder speziell dafür eingerichteten Kursen, Weiterbildung für Tagesmütter- und Väter angeboten. Die Länder haben erkannt, dass dies die einzige Möglichkeit ist, das vom Gesetzgeber geforderte Recht auf eine Kinderbetreuung zu erfüllen. Und diese Möglichkeit nutzen sie. Nach statistischen Berechnungen, muss sich dafür die Zahl der Tagesmütter innerhalb der nächsten zwei Jahre verdoppeln. Das hat nicht nur einen positiven Effekt auf die, immer noch größere Zahl der arbeitslosen Frauen, auch für die Eltern ist eine Tagesmutter oft sinnvoller als ein Kindergarten, da viele Tagesmütter zu flexibleren Arbeitszeiten bereit sind. Wenn es gelingt, auch mit Hilfe der jeweiligen Stadt passende Räumlichkeiten zu finden, um mehrere Kinder gleichzeitig zu betreuen, kann sich das aus der Not geborene Zurückgreifen auf private Kinderbetreuer, für alle Beteiligten als vorteilhaft erweisen.